Extended Detection and Response (XDR)
- Ella Madenach
- 17. Juni
- 1 Min. Lesezeit
Extended Detection and Response, bekannt unter dem Kürzel XDR, stellt die nächste Evolutionsstufe im Bereich der Bedrohungserkennung und -abwehr dar. Während EDR sich auf einzelne Endpunkte konzentriert, verfolgt XDR einen ganzheitlichen Ansatz. Es verknüpft Sicherheitsdaten aus verschiedenen Quellen – darunter Endgeräte, Netzwerke, E-Mail-Systeme, Cloud-Dienste und Server – und wertet sie zentral aus.
XDR zielt darauf ab, die Sichtbarkeit in komplexen IT-Landschaften zu verbessern. Statt isolierte Systeme zu analysieren, betrachtet XDR die Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Komponenten. Dadurch lassen sich Bedrohungen erkennen, die ansonsten unentdeckt bleiben würden. Zum Beispiel könnte eine scheinbar harmlose E-Mail in Verbindung mit ungewöhnlichem Verhalten auf einem Endgerät oder auffälligem Datenverkehr im Netzwerk einen gezielten Angriff signalisieren – ein Szenario, das ein herkömmliches Sicherheitssystem womöglich nicht erkennt.
Ein weiterer Vorteil von XDR ist die automatisierte Reaktion auf sicherheitsrelevante Ereignisse. Je nach Konfiguration können verdächtige Aktivitäten sofort eingedämmt, betroffene Systeme isoliert oder Admins benachrichtigt werden. Diese proaktive Verteidigung senkt das Risiko einer Eskalation erheblich.
Die Einführung eines XDR-Systems ist jedoch nicht trivial. Die Integration verschiedener Datenquellen erfordert technisches Know-how, und der Erfolg hängt maßgeblich von der Qualität der korrelierten Informationen ab. Zudem kann die Umstellung bestehender Sicherheitsarchitekturen auf eine XDR-Plattform mit hohen Investitionen verbunden sein.
Trotz dieser Herausforderungen bietet XDR gerade für größere Organisationen mit komplexer Infrastruktur einen erheblichen Mehrwert. In Verbindung mit EDR, SIEM und Threat Intelligence entsteht ein leistungsfähiges System zur Früherkennung und Bekämpfung von Cyberbedrohungen.
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