Schwachstellenmanagement (SBOM, CVE)
- Ella Madenach
- 17. Juni
- 1 Min. Lesezeit
Schwachstellenmanagement ist ein zentraler Bestandteil moderner Cybersicherheitsstrategien. Es umfasst alle Prozesse zur Identifikation, Bewertung, Priorisierung und Behebung von Sicherheitslücken in Soft- und Hardware. Ziel ist es, bekannte Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und auszuschalten, bevor sie von Angreifern ausgenutzt werden können.
Ein wesentliches Hilfsmittel dabei ist die sogenannte SBOM (Software Bill of Materials). Sie liefert eine strukturierte Liste aller Komponenten, Bibliotheken und Abhängigkeiten, die in einer Software enthalten sind. Mit einer vollständigen SBOM lassen sich betroffene Systeme schneller identifizieren, wenn neue Sicherheitslücken – etwa durch bekannte Schwachstellen (Common Vulnerabilities and Exposures, CVEs) – gemeldet werden.
CVE ist ein international anerkanntes System zur Katalogisierung öffentlich bekannter Schwachstellen. Jede CVE erhält eine eindeutige Kennung und beschreibt eine spezifische Sicherheitslücke, deren Schweregrad anhand von CVSS (Common Vulnerability Scoring System) bewertet wird. Unternehmen können so automatisiert prüfen, ob ihre Systeme betroffen sind, und zeitnah reagieren.
Effektives Schwachstellenmanagement umfasst:
Kontinuierliche Inventarisierung von IT-Komponenten
Automatisierte Schwachstellenscans
Priorisierung nach Risiko
Patch-Management und Update-Prozesse
Dokumentation und Reporting
Angesichts der zunehmenden Softwarekomplexität und der wachsenden Bedrohungslage ist Schwachstellenmanagement unverzichtbar. Es ermöglicht nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen, sondern ist auch Voraussetzung für zertifizierte Sicherheitsstandards wie ISO/IEC 27001 oder die Umsetzung von Anforderungen aus dem CRA oder der NIS2-Richtlinie.
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